Kulturelle Metropole mit mittelalterlichem Charme
Im Jahr 742 erstmals urkundlich erwähnt, zählen heute gut 210.000 Einwohner zu Erfurt. Eine Vielzahl weltbekannter Persönlichkeiten wie Johann Wolfgang von Goethe, der Erfurt als „thüringisches Rom“ bezeichnete, oder auch der Renaissance-Maler Lucas Cranach der Ältere, Johann Sebastian Bach und Martin Luther, drückten der Stadt ihren Stempel auf.
Von Erfurts Bedeutung als kulturelles Zentrum zeugen heute noch zahlreiche gut erhaltene Bauwerke. Dazu zählt das Ensemble des mächtigen Doms St. Marien und die benachbarte St. Severikirche, als Wahrzeichen Erfurts, zu dessen Füßen alljährlich die Domstufen-Festspiele stattfinden. Weitere Touristenattraktionen sind die weltbekannte Krämerbrücke, die Zitadelle Petersberg sowie das Augustinerkloster.
Darüber hinaus gibt es im Zentrum einen knapp drei Quadratkilometer großen mittelalterlich geprägten Altstadtkern mit etwa 25 Pfarrkirchen und zahlreichen Fachwerk- und Bürgerhäusern, die erhalten geblieben sind und liebevoll restauriert wurden.
Wirtschaft und Kultur
Erfurt ist jedoch nicht nur Kultur- sondern auch Wirtschaftsmetropole. Dank der leistungsfähigen Infrastruktur am Autobahnkreuz der A 4 und der A 71 sowie als zentraler Knotenpunkt der ICE-Strecken Berlin-München und Dresden-Frankfurt hat sich eine bedeutende Logistik-Branche etabliert. Darüber hinaus beherbergt die Stadt gut 14.000 Unternehmen vor allem im Maschinen- und Anlagenbau sowie in der Mikroelektronik. Zugleich ist sie Verwaltungs-, Handels- und Dienstleistungszentrum des Freistaates. Nach Leipzig ist Erfurt zudem der zweitgrößte Messestandort in den neuen Bundesländern. Zudem ist die Landeshauptstadt ein wichtiger Medienstandort, denn hier ist der Kinderkanal – kurz KIKA – beheimatet.
Erfurt-Ilversgehofen – Ein l(i)ebenswertes Quartier
Historischen Quellen zufolge war Ilversgehofen zunächst die Hofniederlassung eines fränkischen Sippenverbandes im Schwemmland der Schmalen Gera, der den Namen Eilbertsgehoven trug, was „die Höfe des Eilbert“ bedeutet. 1304 es als Ratsdorf endgültig in Erfurter Besitz. Mit dem Einsetzen der Industrialisierung entwickelte sich der Stadtteil zu einem bedeutsamen Wirtschaftszentrum. Im Jahr 1911 erfolgte die Eingemeindung zu Erfurt. Zu diesem Zeitpunkt war der Ort eine Arbeitersiedlung mit rund 13.000 Einwohnern. Die meisten Gebäude dieses Viertels stammen aus der Gründerzeit und repräsentieren deren Architektur. Seit 1992 ist Ilversgehofen ein eigener Stadtteil der thüringischen Landeshauptstadt.